Es ist wieder soweit!

Kaum ist der letzte Schnee geschmolzen und die Temperaturen steigen, da erwacht nicht nur die Schönheit der Natur, nein auch die ungeliebten Plagegeister machen sich auf, um unseren Haus-und Heimtieren und uns das Leben schwer zu machen und durch ihre Einquatierung den häuslichen Frieden zu stören.

 

Floh

 

Auch wenn der Floh das ganze Jahr im Freien und in geschlossenen Räumen aktiv sein kann, beginnt bei zunehmenden Außentemperaturen ein massiver Anstieg der Flohpopulation. Ein weibliches Tier legt nun bis zu 50 Eier pro Tag und sorgt damit in seinem Leben (6 Monate - 2 Jahre) für tausendfachen Nachwuchs. Dabei sind für uns nur 5 % der Flohpopulation auf unserem Haustier sichtbar. Wenn wir den ersten Floh entdecken, haben es sich häufig bereits Hunderte von Eiern, Larven und lange ausharrenden Puppenstadien in unserem Heim bequem gemacht.

Der Flohbefall löst beim Haustier mitunter heftigen Juckreiz, allergische Reaktionen und Hautentzündungen aus. Bei Jungtieren oder massivem Befall kann er sogar zu allgemeiner Schwäche und Anämie( Blutarmut) führen. Aber auch die Übertragung anderer Erkrankungen ist nicht zu unterschätzen. So ist der Floh als Überträger von bakteriellen und viralen Infektionen aber auch von bestimmten Bandwürmern und Pilzinfektionen tätig.

Die Gefahr für den Menschen besteht nicht nur in ähnlichen Hautirritationen wie beim Haustier, sondern es ist ebenfalls eine Ansteckung mit Bandwürmern möglich. Außerdem wird Flohkot für das Übertragen der sogenannten "Katzen-Kratz-Krankheit" verantwortlich gemacht, die durch Bakterien (Bartonella henselae) ausgelöst wird.

Aufgrund dieser Gefahren sollte unbedingt nach Entdecken eines Flohbefalls die antiparasitäre Therapie am Tier und bestenfalls auch die Behandlung der Umgebung beginnen.

Hierfür stehen die unterschiedlichsten Präparate zur Verfügung, die je nach individueller und häuslicher Situation (andere Haustiere, Kleinkinder, Pensionsaufenthalt, Auslandsreise etc.) auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt werden können. In Frage kommen u.a. verschiedene Spot-on-Präparate, die auf die Nackenhaut aufgetragen werden oder Floh -und Zeckenhalsbänder sowie Tabletten mit einer 1- oder.

Zusätzlich empfiehlt es sich je nach Ausmaß des Befalls, die Umgebung (Wohnung, Auto, Hundehütte, Zwinger) regelmäßig und gründlich zu reinigen. Auch das Waschen der Liegedecken bei mindestens 60 °C oder das mehrtägige Verbringen in einen Gefrierschrank können die Beseitigung der Flohpopulation unterstützen.

Für das langfristige (bis 6 Monate Wirkung) Abtöten aller Entwicklungsstadien in der häuslichen Umgebung des Tieres stehen Sprays und Fogger mit unterschiedlichen Wirkstoffen (chemisch und biologisch) zur Verfügung.

Das Wichtigste bei der Bekämpfung des Flohbefalls ist aber nicht nur der Einsatz, sondern die ausreichend lange Anwendung der antiparasitären Präparate. Da die Entwicklungsdauer von der Eiablage bis zum ausgewachsenen Floh je nach Umgebungsbedingungen von wenigen Wochen bis zu 6 Monaten beanspruchen kann, raten wir je nach Einzelfall und Neuinfektionsrisiko zu einer mindestens 4- 6-monatigen oder sogar ganzjährigen Anwendung eines Flohschutz-Präparates.

Wenn Sie Probleme bei der Parasitenbekämpfung oder Fragen haben, scheuen Sie sich nicht, uns anzurufen. Wir beraten Sie gern bei der Suche nach einem geeigneten Therapieplan.

 

Zecke

In unseren Regionen beginnt auch für die hier zumeist vorkommende Zeckenart, den Holzbock (Ixodes ricinus), die Saison. In den Monaten März - Juni und September - November sorgt dieser Parasit zusammen mit seinen Artgenossen (Auwaldzecke und Braune Hundezecke) für die höchste Zeckendichte.

Da die verschiedenen Entwicklungsstadien (6-beinige Larve, 8-beinige Nymphe, adulte Zecke) für ihre Weiterentwicklung und die Eiproduktion jeweils eine Blutmahlzeit benötigen, erklimmen sie je nach Größe Gräser oder Büsche und lassen sich dort von vorbeilaufenden Wirtstieren abstreifen. Weil die meisten Zecken wenig wirtsspezifisch sind, werden neben vielen Wildtieren auch Haustiere (Hund, Katze, Kaninchen) und sogar der Mensch befallen. Hat die Zecke ihr Opfer gefunden, macht sie sich auf die Wanderung zu bevorzugten Körperstellen (Schnauze, Nacken, Ellbogen-, Achsel-, Schenkelfalte), um sich dort nahezu schmerzfrei mit ihrem Stechrüssel festzusetzen und mitunter über mehrere Tage Blut zu saugen.

Gefahr für Mensch und Tier

Beim Saugakt injiziert sie mit ihrem Speichel gerinnungshemmende Substanzen, um das Blut besser aufnehmen zu können. In dem Speichel können sich aber auch die verschiedensten Krankheitserreger (Bakterien, Viren, Parasiten) befinden, die nun ungehindert in die Blutbahn des Wirts gelangen. Zu den hierzulande bekannteren Erkrankungen zählen die Borreliose (Mensch, Hund, Pferd) und die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) des Menschen. Aber auch die Babesiose, Anaplasmose und Ehrlichiose gewinnen als Mitbringsel aus dem südlichen Urlaubsland zunehmend an Bedeutung.

Aus diesem Grund ist es sehr bedeutsam, dem Befall mit Zecken vorzubeugen. Hierfür stehen verschiedene Produkte zur Verfügung, die je nach Wirkstoff abwehrend und/oder abtötend wirken. Sowohl Tabletten, Spot-on-Präparate oder langwirkende Halsbänder können hier zur Anwendung kommen.

Zur Sicherheit ist es aber immer ratsam, das Haustier und auch sich selbst nach jedem Wald-und Wiesenspaziergang gründlich abzusuchen.